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UZ PROBLEMATIKU POJMA STRUKTURE U KNJIZEVNOZNANSTVENOM MODELIRANJU
ZUR PROBLEMATIK DES STRUKTURBEGRIFFS IN DER LITERATURWISSENSCHAFTLICHEN MODELLIERUNG

Author(s): Rainer Grübel
Subject(s): Language and Literature Studies
Published by: Hrvatsko filološko društvo

Summary/Abstract: Der Verfasser beschreibt Probleme, die auftreten, wenn man literarische Texte als Strukturen, Systeme oder konkretisierende Modelle betrachtet. Literarische Texte können als Konkretisation eines oder mehrerer Weltmodelle aufgefaßt werden, als Realisation eines Kommunikationsmodells oder als eines Modells der künstlerischen Literatur. Da »jeder Einzeitext gleichzeitig ein besonderes als auch ein universales Objekt modelliert« (Lotman), ist er eine Gesamtheit, auf die sich verschiedene Modelle anwenden lassen. Der literarische Text wird als Strukturierung aufgefaßt, die vom Rezipienten (re)strukturiert und auf wissenschaftlicher Ebene zu einem abstrahierenden Modell in Relation gestellt wird. Modell-Objekt-Relationen herzustelIen ist die Voraussetzung ästhetischer bzw. poetischer Kompetenz, die als Fähigkeit definiert wird, Verfahren künstlerischer Arbeit zu kennen, wie auch diejenigen, deren Beherrschung zu ihrer »Rekreation« nötig sind. Die strukturalistische Methode richtet sich sowohl gegen werkimmanente Interpretation, da Sinnzusammenhiinge universaler Art erst durch Weltmodelle gestiftet werden, als auch gegen normative Ästhetik und Poetik, da sie nur eine Vermittlungsweise als richtig proklamiert, und z;war diejenige, die mit dem (herrschenden) WeltmodelI übereinstimmt. Ihr Ziel ist, nicht nur die textinternen Strukturen, sondern auch die werktranszenierenden, einschließlich der Relation zwischen Texten und deren (wissenschaftlicher) Darstellung zugänglich zu machen. Da sich die Strukturen wissenschaftlicher Darstellung grundsätzlich von den Strukturen der dargestellten Objekte unterscheiden, wird zur Verdeutlichung dieses Unterschieds eine Typologie der für die literaturwissenschaftliche Modellierung bedeutsamen Sprachen und Sprachstufen - unter Berücksichtigung des Gesamtbereichs der Kommunikation - angeführt. Das beigefügte Schema kann bei aller topographischen Vereinfachung doch eine Vorstellung von der Komplexität der zu erwartenden Strukturen vermittein. Es soll gleichzeitig die Auffassung repräsentieren, daß, wie der signifiant-Bereich könstlerischer Texte, auch der signifie-Bereich nicht direkt mit der außeren Wirklichkeit zu korrelieren ist, sondern über die jeweils zugehörigen Modellbereiche. Diese These bezieht sich sowohl auf die Produktion als auch auf die Reproduktion künstlerischer Texte.

  • Issue Year: 1976
  • Issue No: 1
  • Page Range: 47-65
  • Page Count: 20
  • Language: Croatian