Leva kritika multikulturalizma
The Left Critique of Multiculturalism
Author(s): Snežana IlićSubject(s): Politics / Political Sciences
Published by: Centar za multikulturalnost
Keywords: multuculturalism; leftist movement; anarcho-feminism
Summary/Abstract: Die Bestimmung des Begriffs der Linke im Kontext multikulturalistischer Debatten hängt davon ab, ob dabei eine engere oder breitere Definition des Multikulturalismus bevorzugt wird. Die zweite umfaßt nämlich eine Forderung nach der Verwirklichung der Rechte nicht nur der ethnischen, konfesionellen und kulturellen Gruppen sondern auch anderer unterdrückten Gruppen, wie der Armen, Frauen, Arbeiter und der Menschen mit Behinderungen. Der Begriff der politischen Linke kann deswegen in diesem Text auf zweierlei Weise bestimmt werden: a) als Umfangen aller Ideensysteme, die sich links von dem Multikulturalismus im engeren Sinne befindet, wobei der egalitäre Liberalismus dann auch zur Linke gezählt werden könnte b) als Bezeichnung jeder Kritik am Multikulturalismus, die nach Aufhebung des Kapitalismus strebt. Die auf die letzte Weise bestimmte linke Kritik und ihre prominenten Vertreter Slavoj Žižek und Pascal Bruckner sehen im multikulturalismus vor allem Eurozentrismus, eine Ideologie des globalen Kapitalismus, Neokolonialismus und sogar legalle Apartheid. Andrea Semprini weist auf die monokulturelle Natur eines multikulturalistischen von ihm Corporate Multiculturalism genannten Modells hin. Gleichzeitig verweist Semprini auf die postmoderne multikulturalistische Epistemologie. Die feministische Linie der Linke- Kritik betönt immer wieder in den Arbeiten ihrer hervorragenden Vertreterinnen (Katha Pollitt, Elizabeth Minnich und Nancy Fraser), dass der Multikulturalismus weder kulturell noch geschlechtlich neutral sei. Iris Marion Young versteht den Multikulturalismus auch in seinem breiteren Sinne und setzt sich entschieden für solche Mechanismen ein, die den Minderheitsgruppen ermöglichen, die eigenen Interesse und Werte selbst zu vertreten. Im Rahmen des enger begriffenen Multikulturalismus kann auch der Liberale Brian Barry in seine Kritiker von links eingerechnet werden. Barry nutzt nähmlich der Argument der Linke gegen den Multikulturalismus, daß die Politik der Anerkennung die ärmsten Schichten spalte und miteinander verfeinde, woraus nur die ethnischen Unternehmer Nutzen ziehen. Schließlich wird von der Autorin die Beitrag aller Kritiken zur produktiven Entwicklung des Multikulturalismus betönt. Während die liberale Kritik den Multikulturalismus für die Fragen der Freiheit und der Würde des Individuums senzibilisiert hat, weist die linke Kritik mit ihrer Problematisierung der Rechte aller unterdrückten Gruppen darauf hin, dass nicht nur die Menschen frei und gleich an Würde sind, sondern auch die Gruppen.
Journal: Habitus
- Issue Year: X/2009
- Issue No: 16
- Page Range: 7-27
- Page Count: 21
- Language: Serbian