Die jüdische Besiedlung Mährens an der Wende des 16. und 17. Jahrhunderts nach den Steuererklärungen der mährischen Stände
Die jüdische Besiedlung Mährens an der Wende des 16. und 17. Jahrhunderts nach den Steuererklärungen der mährischen Stände

Summary/Abstract: Beim Studium der jüdischen Besiedlung Mährens im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts stoßen wir immer noch auf eine Reihe von Unklarheiten und auf unvollständige Angaben. Bei vielen jüdischen Gemeinden in Mähren sind wir nicht in der Lage, die Anfänge dieser Besiedlung bzw. die erste Erwähnungen über das Auftauchen von Juden an den einzelnen Orten genauer zu bestimmen. Dies ergibt sich auch aus der Struktur der Besiedlung, da wir neben den „traditionellen“ und großen jüdischen Gemeinden einzelne Angehörige (gegebenenfalls einzelne Familien) dieser Minorität auch an Orten vorfinden, wo wir dies weniger erwarteten und wo sie die jeweilige Obrigkeit ansiedelte. Informationen über diese Juden finden wir in den Quellen verstreut. Die wichtigsten sind in dieser Hinsicht die Urbarien der einzelnen Herrschaften, diese Urbarien sind jedoch für die einzelnen Herrschaften nicht vollständig erhalten geblieben und müssen auch nicht notwendigerweise ein kurzfristiges Auftauchen von Juden an einigen Orten festgehalten haben. Es gibt jedoch eine bedeutende Quelle, welche mit gewissen Einschränkungen einen Gesamtüberblick über die mährische Judenschaft an der Wende des 16. und 17. Jahrhunderts bietet. Bei dieser Quelle handelt es sich um die Steuererklärungsbriefe der mährischen Stände, deren Originale im Mährischen Landesarchiv in Brünn aufbewahrt werden. (übersetzt von Wolf Spitzbart)

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