O grammatikalizatsii analititsheskich glagolov estonskogo jazyka
About Grammaticalization of Estonian Analytic Verbs
Author(s): Pille EslonSubject(s): Language and Literature Studies
Published by: Teaduste Akadeemia Kirjastus
Keywords: Estonian; verb; analytic verbs; grammaticalization; morphology; syntax
Summary/Abstract: Das Analogum des russischen Aspektepaars das estnische synthetische/analytische Verb ist semantisch einheitlich, aber die Komponenten unterscheiden sich voneinander durch die aspektuelle Bedeutung, die zu vermitteln ist. Das synthetische Verb drückt die Unbestimmtheit der Tätigkeit aus bzw. verhält sich zu diesem Merkmal gleichgültig. Das Imperfektive des synthetischen Verbs betont das unregelmäßige grammatische Mittel — das Verbsuffix. Das analytische Verb hingegen konkretisiert und bestimmt die Tätigkeit lexikalisch. Damit ermöglichen die strukturell-semantischen und lexikalisch-grammatischen Eigenschaften der Verben das synthetische und analytische Verb als Analoga des russischen Aspektepaars zu behandeln. Auf Grund der Unterschiede im Diskurs, in dem die beiden Verben verwendet werden können, ist es möglich, das synthetische/analytische Verb in drei Gruppen einzuteilen. Der ersten Gruppe gehören solche Paare an, deren einziges Wesensmerkmal, das die aspektuelle Bedeutung unterscheidet, ihre strukturell-semantischen und lexikalisch-grammatischen Eigenschaften sind. Zur zweiten Gruppe gehören die Verben, bei deren Verwendung gewisse kontextuelle Einschränkungen hervorgehen (z.B. im Falle der adverbialen untergeordneten Satzglieder). Die dritte Gruppe bilden solche Verben, die für die Differenzierung der Aspektebedeutung syntaktische Mittel — das Nominativ-, Genitiv- und Partitivobjekt — zu verwenden ermöglichen. Hierbei ist die Abhängigkeit der Verwendungseinschränkungen des synthetischen und analytischen Verbs vom Kasus des Objekts und vom Kontext am deutlichsten zu sehen. Das Vorhandensein der drei beschriebenen Gruppen weist auf diverse Stufen der Grammatikalisierung hin, die man im Falle der Analoga der russischen Aspektepaare in der estnischen Sprache beobachten kann. Die Gegenüberstellung synthetisches und analytisches Verb hat sich in der estnischen Sprache noch nicht zur Opposition herausgebildet, also kann vom unoppositionellen aspektuellen Unterschied zwischen dem synthetischen und analytischen Verb gesprochen werden.
Journal: Linguistica Uralica
- Issue Year: XL/2004
- Issue No: 2
- Page Range: 95-108
- Page Count: 14
- Language: Russian