Der Prager Film in der Zeit der Okkupation 1939 -1945
The Prague Cinema in the Period of Occupation 1939-1945
Author(s): Peter DemetzSubject(s): Fascism, Nazism and WW II, Film / Cinema / Cinematography
Published by: Institut für die Wissenschaften vom Menschen
Keywords: Prague CInema; Nazi-occupation of Czechoslovakia;
Summary/Abstract: Die Historiker sind sich seit langem darüber einig, dass der Nationalsozialismus antiquarische Ideen wie die Rassentheorie des 19. Jahrhunderts effizient mit modernster Technologie - Filmindustrie, Flugzeugbau, Autobahnen - zu verbinden imstande war. Die Rollen waren allerdings ungleich verteilt, vor allem im: Film. Während Hitler, zumindest bis 1939, ein begeisterter Kinofan war (er liebte Hollywoods Viva Villa! aber auch Weiss-Ferdls Die beiden Seehunde, beide aus dem Jahr 1934), hatte Goebbels erkannt, welche politische Bedeutung dem Film als Instrument der Manipulation zukam. Bereits am 26. April 1933 kündigte er gegenüber den Berliner UF A-Teams die Gleichschaltung des deutschen Films an, die bald darauf durch das Reichskulturkammergesetz vom 29. September 1933 institutionalisiert wurde. Goebbels war der Überzeugung, dass Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte, weil dem verdrossenen, hungrigen Volk in den Jahren 1917-1918 der Wille zum Widerstand fehlte, und er war entschlossen, alles zu tun, damit sich dies nicht wiederholte ( 48 % aller Nazifilme waren Komödien, nur 14 % reine Propaganda, ganz zu schweigen von Goebbels relativ laxer Einstellung zum Jazz).
Journal: Transit
- Issue Year: 2005
- Issue No: 30
- Page Range: 137-154
- Page Count: 18
- Language: German