Das Nomem, das Allonom und die Nomematik. Zugleich Besprechung von Silvio Brendlers Buch Nomematik
The Nomem, the Allonom and the Nomematik. At the same time a discussion of Silvio Brendler's book Nomematik
Author(s): Volker KohlheimSubject(s): Theoretical Linguistics, Morphology, Lexis
Published by: Lietuvių Kalbos Institutas
Summary/Abstract: Wenn etwas die moderne Linguistik seit etwa dem Beginn des 20. Jahrhunderts charakterisiert, so ist es die Abkehr von einer rein historischen Betrachtung der Sprache, wie sie noch Hermann Paul apodiktisch verteidigte. Einher mit dieser Abkehr von der rein sprachgeschichtlichen Betrachtung ging die Betonung der Synchronie als bevorzugtes Untersuchungsobjekt linguistischer Studien und damit eine „Reduktion der Anzahl der elementaren Beschreibungseinheiten“, und zwar „vor allem durch Etablierung des Phonembegriffs in der Phonologie [und] des Morphembegriffs in der Morphologie.“ (Thümmel 2005: 651). Wie sehr sich die aktuelle Linguistik auch vom klassischen Strukturalismus inzwischen entfernt haben mag, so sind diese Termini, denen man noch das Lexem an die Seite stellen kann, und die mit ihnen verbundenen theoretischen Annahmen, z. B. von den distinktiven Merkmalen, den Oppositionen, sowie analytische Vorgehensweisen wie die Segmentierung doch zum unverzichtbaren Repertoire der Sprachwissenschaft geworden.
Journal: Acta Linguistica Lithuanica
- Issue Year: 2013
- Issue No: 69
- Page Range: 283-296
- Page Count: 14
- Language: German