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JENŐ FITZ - (1921–2011)
JENŐ FITZ - (1921–2011)

Author(s): Dénes Gabler
Subject(s): History, Archaeology, Bibliography
Published by: Akadémiai Kiadó
Keywords: obituary; Jenő Fitz; (1921–2011); history; archaeology;

Summary/Abstract: Die ungarische Archäologie, Kunstgeschichte und Altertumswissenschaft erlitten einen schmerzhaften Verlust: Jenő Fitz, der in ganz Europa bekannte, besser gesagt der weltberühmte Gelehrte, der Museumsgründer, der organisierende Direktor, der Präsident der Ungarischen Archäologischen und Kunsthistorischen bzw. der Numismatischen Gesellschaft, das ordentliche Mitglied des Deutschen und Österreichischen Archäologischen Instituts, Mitglied des Institute of Advanced Studies von Princeton, aber vor allem der bescheidene, stille, immer hilfsbereite Mensch, starb. Aus diesem traurigen Anlass versuchen wir seine Lebenslaufbahn wenn auch nicht zu überblicken, aber einige wichtige Stationen dieses reichen Lebenswerks, d. h. die Meilensteine des Lebenswegs, vorzustellen. Da wir schon hier selektieren müssen, ist es zu befürchten, dass der Rückblick subjektiv, andererseits oberflächlich wird. Als Nachfolger am Lehrstuhl für Klassische Archäologie, an dem Jenő Fitz von 1947 bis 1949 unterrichtete, muss ich den Verlust mitfühlen, dass die damalige Politik seine Universitätslaufbahn abbrach. Wir können nur teilweise damit getröstet werden, dass er etwa ein Jahrzehnt lang am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der EötvösLoránd-Universität mit der gleichen Begeisterung wie vor einem halben Jahrhundert unterrichtete. Der Wirkungsgrad seiner Arbeit konnte an der gründlichen Vorbereitung seiner Vorträge abgemessen werden. Würdigen wir Jenő Fitz als einen ausgezeichneten Pfleger der Altertumswissenschaft, als Gelehrten, müssen wir uns schämend zugestehen, dass vielleicht keiner von uns seine mehr als sechshundert herausgegebenen Werke, darunter mehr als dreißig Bücher, durchgelesen hat, um seine Ergebnisse auf den würdigen Platz gestellt schätzen zu können. Die Zahl seiner Werke ist in sich atemberaubend. Sie machen seine Tätigkeit auch im engen Sinne des Wortes messbar und bezeugen seine ungebrochene Energie und beispiellose kombinatorische Fähigkeit. Es gibt vielleicht keine Periode in der Geschichte Pannoniens, die aus der Reichweite seiner Aufmerksamkeit ausfiele. Die Frage der Besitznahme Pannoniens, die Problematik der Zweiteilung Illyricums, das System der Beförderung der Statthalter und Legaten im 2. Jahrhundert, die Ereignisse und Folgen der Markomannenkriege, das Jahrhundert der Pannonier, die Kaiserbesuche, das Zeitalter der Gegenkaiser im 3. Jahrhundert wurden von ihm erforscht. Sein Interesse ließ die wichtigen Geschehnisse des Lebens der Provinz in Einheit sehen. Er befasste sich ausführlich mit den Fragen der unter der Tetrarchie erfolgten Unorganisation – über dieses Thema schrieb er seine sog. Habilitation.

  • Issue Year: 63/2012
  • Issue No: 1
  • Page Range: 221-242
  • Page Count: 22
  • Language: German