PROBLEMATIKA VÝZKUMU NĚMECKÉ LITERATURY Z MORAVY
ON INVESTIGATING MORAVIAN GERMAN LITERATURE

Summary/Abstract: Seit gut 200 Jahren wird in literaturgeschichtlichen Darstellungen die glottozentrische Strategie benutzt (die die Literatur eines geschlossenen nationalen Sprachraumes zu ihrem For-schungsobjekt macht). Der böhmisch-mährische Bereich, in dem setit eh und jeh zwei nationale Kulturen und Literaturen nebeneinader koexistierten (die tschechische und die deutsche) stellt für diese Strategie einen Stolperstein dar, und scheint dagegen ein idealer Raum für die Anwendung der wiederbelebten territorialen Erforschung der Literaturgeschichte zu sein. Seit Jahrhunderten war die Zugehörigkeit zu diesem historischen Territorium das stärkste Identifikationskriterium ihrer Bewohner über nationale Sprach- und Kulturgrenzen hinweg, die Feststellung, daß die Kenntnis bloß der einen Literatur aus Böhmen ohne die Kenntnis der anderen eine unvollständige ist, ist eine Binsenwahrhetit. Der Beitrag erwägt die Vor- und Nachteile beider literaturgeschichtlichen Strategien und plädiert schließlich für die territoriale Erforschung der Literatur aus Böhmen und Mähren.

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