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Iz istorije Polimlja u Rimsko doba
History of Polimlje Area in Roman Period

Author(s): Miroslava Mirković
Subject(s): Archaeology, Semiotics / Semiology, Customs / Folklore, Ethnohistory, Ancient World, Historical Linguistics
Published by: Akademija Nauka i Umjetnosti Bosne i Hercegovine
Keywords: Inscriptions; Polimlje; onomastics; names; church graveyard; tombstones; Roman period;

Summary/Abstract: Die bisher kleine Zahl von Inschriften aus dem Limtal (dem südöstlichen Teil der Provinz Dalmatien) wird durch zehn neuentdeckte, im Kirchhof in Prijepolje gesammelte Denkmäler erhöht. Die Inscriften stammen vorwiegend aus Kolovrat bei Prijepolje, wo zu römischer Zeit eine grössere Niederlassung entstand. Alle zusammen, die früher bekannten und die neuen. Inschriften, geben Anlass zur Erforschung der Bevölkerung dieses zwischen hohen Gebirgen und von den Haupstrassen entfernt gelegenen Gebietes, das gewisse Eigentümlichkeiten illyrischer Kültur in der römischen Zeit beibehielt. Illyrische Femininnamen auf -on, die auf diesen Inschriften mehrmals Vorkommen, sind auch im benachbarten Municipium bei Komini in der Nähe von Pljevlje zahlreich, was auf dieselbe Bevölkerung im Tal der čehotina (Komini) umd im Limtal (Kolovrat und andere Ortschaften) hindeutet. Die weiblichen Namen auf -on sind für das mitteldalmatische Namengebiet charakteristisch und ihr Vorkommen auf den Inschriften im südöstlichen Dalmatien weist auf eine ethnische Beziehung zu den Dalmaten hin. In Kolovrat und in den anderen Ortschaften im Limtal sind folgende mittoldalmatische Namen bezeugt: Cato, Duso, Lavo, Panto, Trito, Turo, dann die bisher unbekannten Namen Clemio und Venuco und die Namen Aplis, Madita, Pladomenus Carvanius und Titus Anae Codalianus. A. J. Evans und die anderen Forscher haben in diesem Teil Dalmatiens, am oberen Lauf des Lim, der Tara und der Drina, mit dem Stamm der Pirusten gerechnet'. Das Vorkommen mitteldalmatischer Namen hat gezeigt, dass man hier auch mit einer dalmatischen Komponente rechnen muss. G. Alföldy nimmt an, dass sie von den Dalmaten stammt, die die Römer aus der Umgebung von Salona und von Aequum und Tilurium am Anfang der Kaiserzeit ins Innere Dalmatiens umsiedelten. Die Pirusten sind weder archäologisch noch onomastisch im Tal der Cchotina und im Limtal nachgewiesen worden. Auf Grund der zwei neuentdeckten Nekropolen von Komini, kann man nur über die Bevölkerung der römischen Zeit sprechen. Die Annahme, dass sie von den Römern hierher umgesiedelt wurde, bleibt sehr wahrscheinlich, aber es scheint richtiger, die Umsiedlung aus einen spätere Zeitpunkt, unter Trajan oder Hadrian, zu verschieben. Dafür spricht nicht nur die späte Entstehung der Nekropolen bei Komini, sondern auch das Fehlen der kaiserlichen Gentilnamen des 1. Jahrhunderts bei Personen, die illyrische Namen tragen. Das gebirgige Land des südöstlichen Dalmatiens könnte für die Römer vor allem wegen des Bergbaus von Anziehungskraft gewesen sein, und die Umsiedlung der Dalmaten hatte vielleicht ein neu enstandener Bedarf an Bergleuten verursacht. In der Umgebung von Kolovrat bei Pri jepol je kann man Silbergruben mit Wahrscheinlichkeit vermuten. Ausser einem argenti actor, der auf einer Inschrift bezeugt ist, spricht in diesem Sinne vielleicht auch die Abkürzung AT (die Inschriften 1 und 7) die man zu tabularius, tabularius argentarius oder adiutor tabularii ergänzen könnte. Ob die römische Niederlassung bei Kolovrat munizipalisiert wurde, bleibt ungeiss. In Kolovrat ist ein d(ecurio) m(unicipi) auf der Inschrift aus dem ausgehenden 2. Jahrhundert nachgewiesen (Inschrift 5; in Džurovo, nordöstlich davon, hatte ein II vir Hercules einen Altar geweiht. Sie könnten ihr Amt in einem Municipium bei Kolovrat ausgeübt haben; es ist aber auch möglich, dass es sich um das Municipium bei Komini in der Nähe von Pljevlje handelte, wo ein Zentrum des ganzen Bergwerkreviers des südöstlichen Dalmatien gelegen haben konnte.

  • Issue Year: 1975
  • Issue No: 14
  • Page Range: 95-108
  • Page Count: 21
  • Language: Serbian
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