Drewno w gotyckiej rzeźbie architektonicznej w Prusach. Zworniki heraldyczne w Gdańsku
Holz in der gotischen Bauskulptur Preussens. Heraldische Schlußsteine in Danzig
Author(s): Tadeusz JurkowlaniecSubject(s): Fine Arts / Performing Arts, Architecture, Visual Arts, History of Art
Published by: Instytut Sztuki Polskiej Akademii Nauk
Keywords: Gdansk, Heraldic Wooden keystones; Wooden architectural sculpture; Pommerellen gothic architecture; Coat of arms;
Summary/Abstract: Holz in der gotischen Bauskulptur Pommerellens. Heraldische Schlußsteine in Danzig Zusammenfassung Als Material für die gotische Bauskulptur in den Ländern an der südlichen Ostsee, die die dortigen Backsteinbauten zierte, nutzte man Ton, Kunststein, importierte Steine sowie Holz. Holz wurde insbesondere zur Herstellung von Schlußsteinen, Wand- und Pfeilerfiguren sowie Sakramentshäuschen verwendet. Hölzerne Schlußsteine hatten keinerlei konstruktionsbedingte Funktion und wurden üblicherweise vor dem Abbau der Gerüste als letztes Bauelement in das Gewölbe eingesetzt. Demgegenüber konnten Scheiben, die als Abdeckung von an Stelle der Schlußsteine zuweilen eingebauten Gewölbeöffnungen („Himmelslöcher“) fungierten, bei Bedarf dank einem am Gewölbe oder im Dachstuhl befestigten Seil heruntergelassen oder hochgezogen werden.Aus der Zeitenwende zwischen dem Mittelalter und der Neuzeit stammt eine interessante Gruppe ziemlich großer, hölzerner Schlußsteine (75 bis 110 cm), die für drei Danziger Kirchen geschaffen wurden: die Trinitatiskirche (Anm. 17), St. Peter und Paul (Anm. 18), sowie die Marienkirche (Anm. 19). In der Franziskanerkirche St. Trinitatis sind mehrere, heraldische Schlußsteine erhalten, die folgende Wappen zeigen: des Königs von Polen Sigismund I. (1507-1548), der in seinem Herrschaftsbereich befindlichen Länder (Königreich Polen – Weißer Adler; Großherzogtum Litauen – Vytis/der Verfolger; Preußen Königlichen Anteils – Schwarzer Adler mit einem geharnischten Schwertarm; Stadt Danzig – unter einer Krone zwei übereinander gestellte Kreuze; Abb. XX), der Söhne des Danziger Kaufmanns Reinhold Feldstete (Abb. XX), sowie des näher nicht bekannten Danziger Bürgers Hans Prignitz (Abb. XX). Die Wappen des Königs und des Kaufmanns werden von Lorbeerkränzen eingefasst, während die Wappen der Länder und Herrschaftsgebiete, auf Wolken „schwebend“, von jeweils einem Paar Schildhalter präsentiert werden. Dem Wappen von Prignitz wurde an der unteren Spitze ein Zapfen beigefügt; den Wappen Polens und des Königs von Polen jeweils eine Krone aufgesetzt, während die Wappen der übrigen Herrschaftsgebiete stattdessen eine Banderole aufweisen. Die Banderole des Wappens von Preußen königlichen Anteils ist mit dem Datum „1513“ versehen. Die Schlußsteine unterscheiden sich weniger stilistisch als durch den angewandten Modus: während die Wappen des Königs und seiner Herrschaftsgebiete festlich vornehm und raffiniert dekorativ daherkommen, erscheinen die übrigen wesentlich bescheidener (obwohl der Schlußstein mit dem Familienwappen Feldstete der größte von allen ist), was in einfacher ausgearbeiteten Details sowie der Auswahl von Zusatzelementen deutlich wird. Mutmaßlich stammen sie alle aus der Hand des Michael von Augsburg und der Mitarbeiter seiner Werkstatt (Anm. 45).Laut Gregorius Frisch (1640-1709) befanden sich im Gewölbe der Danziger Marienkirche drei Schlußsteine, die „Zeichen und Wappen“ der Familie Ferber zeigten – zwei davon im Chor und ein drittes im Verbindungsjoch zwischen dem Südarm des Querschiffs und dem Chorsüdschiff, wo sich die Privatkapelle der Ferber befand (Trinitatis- oder Balthasarkapelle; Abb. 22; Anm. 47). Das Relief mit den Zeichen der Ferber, ein Pendant zum Schlußstein mit dem Wappen der Feldstete in der Trinitatiskirche, hängt heute an der Ferberkapelle in der Marienkirche; ursprünglich indessen deckte es vermutlich die Öffnung im Gewölbescheitel über dieser Kapelle ab. Die Form der Schilde und der Kränze, die Gestaltung der Reliefe sowie die Plastizität der Darstellungen auf beiden Schlußsteinen ähneln sich sehr (Abb. 23-8). Es scheint daher nicht unwahrscheinlich, dass sie zu gleicher Zeit entstanden sind und möglicherweise von einer Hand stammen. Ein weiterer Schlußstein mit dem Wappen der Söhne von Reinhold Feldstete – sehr ähnlich wie der Schlußstein in der Trinitatiskirche – stammt mutmaßlich ebenfalls aus dieser Zeit, jedoch nicht aus derselben Hand. Vor 1945 deckte er die Öffnung im Gewölbescheitel des mittleren Jochs des Südschiffs der Kirche St. Peter und Paul. Die präzise Bestimmung der Entstehungszeit und der Entstehungsumstände der besprochenen Schlußsteine, die stilistisch keineswegs einheitlich sind, ist alles andere als einfach. Sie entstanden wohl im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts. Die durch schriftliche Quellen belegte Daten der Einwölbung der jeweiligen Kirche bestimmen den terminus ante quem, da für das Anbringen der meisten von ihnen Baugerüste erforderlich waren, die nach dem Einwölben abgebaut wurden. Die Gewölbe der Marienkirche entstanden in den Jahren 1498-1502 (Anm. 66). In der Forschung wurde ein näher nicht bekannter Schlußstein mit Zeichen der Ferber mit Johann III. (†1501) – oder wegen der Wappen auf dem Schild (Abb. X) mit einem seiner Söhne, die Pfarrer an der Marienkirche waren: Johann IV. (†1493) oder Moritz (1514-1523) – in Verbindung gebracht (Anm. 71-74, 76-77). Nicht berücksichtigt wurde ihr Bruder Eberhard, der 1513-1521 das Bürgermeisteramt sowie das Amt des Inspektors der Marienkirche bekleidete (Anm. 78-80). Möglicherweise hat er den Schlußstein gestiftet, da dieser als Abdeckung eines „Himmelsjochs“ auch ohne Baugerüst an seinen Bestimmungsort hätte angebracht werden können (dafür hätte lediglich ein vom Dachraum herabgelassenes Seil gereicht). Die Einwölbung der Langhäuser der Franziskanerkirche St. Trinitatis (ca. 1510-1514) und der Pfarrkrche St. Peter und Paul (1512-1516) erfolgte fast zeitgleich (Anm. 83). Vergleicht man den Zeitpunkt des Abbaus von Gerüsten im Langhaus der Trinitatiskirche (12. Mai 1514 – Anm. 84) und das Datum auf der Banderole über dem Wappen Preußens Königlichen Anteils (1513; Abb. 21), so wird klar, wann die Schlußsteine mit den Wappen König Sigismunds I., Polens, Litauens, Preußens Königlichen Anteils und Danzigs geschaffen wurden. Sie sind Ausdruck der üblichen Herrscherpropaganda: der Lorbeerkranz steht für den weltlichen Ruhm (Anm. 85), die Wappen der Jagellonen und der Habsburger für die erhabene Abstammung des Königs, die Wappen der Länder und Gebiete für den Umfang seines Herrschaftsbereichs, die Wolken und die Engel für das Gottesgnadentum seiner Macht. Die Zusammenstellung der Wappen der von ihm beherrschten Länder und Territorien bringt zudem den Anspruch von Preußen Königlichen Anteils und von Danzig zum Ausdruck, neben den Hauptgliedern Polen und Litauen gleichberechtigte Teile seines Königreichs zu sein. Dies wird in der Gestaltung aller vier Wappen deutlich, die gleiche Form besitzen, auf Wolken ruhen und von Schildhaltern gestützt werden. Andererseits deutet eine derart hervorgehobene Anwesenheit der königlichen Zeichen eine angenommene Beteiligung des Herrschers an der Errichtung der Kirche an, die indessen keinerlei Bestätigung in den schriftlichen Quellen findet (Anm. 87). Die Anwesenheit dieser Zeichen in der Kirche der Danziger Franziskaner im Jahre 1513 erstaunt angesichts der bekannten Tatsache, dass dieser Orden, dessen preußische Klöster der sächsischen Provinz angehörten, dem Deutschen Orden gegenüber stets wohlgesonnen und loyal auftrat, selbst nach dem Zweiten Thorner Frieden (1466), als sich die meisten dieser Klöster nun im polnischen Herrschaftsbereich wiederfanden. Die in Polen und in Rom seit den späten 1460ger Jahren unternommenen Bemühungen, die preußischen Franziskaner in die polnische Provinz der Bernhardiner einzugliedern, brachten nicht die erhofften Ergebnisse (Anm. 88). Aus Gründen politischer Natur und der Nationalität akzeptierten die preußischen Franziskaner nur ungern die polnische Oberhoheit (Anm. 89). Es ist daher überhaupt nicht klar, unter welchen Umständen die Herrschaftszeichen des Königs von Polen in die Kirche der Anhänger Albrechts von Hohenzollern (1511-1525 Deutschordenshochmeister; 1525-1568 Herzog von Preußen) gelangt sind, der geschickt und erfolgreich dem König über lange Zeit seinen Lehnseid verweigerte (Anm. 91). Auch andere Details in Bezug auf die Entstehungsgeschichte der Schlußsteine in der Trinitatiskirche erscheinen rätselhaft. Wurden sie im Rahmen eines Auftrags geschaffen? Wer hat den Auftrag erteilt und ihn bezahlt?Die Schlußsteine mit den Wappen der beiden rivalisierenden Patriziergeschlechter Feldstete und Ferber bringen ihre sozialpolitische Position sowie ihre nicht näher definierten Verdienste um die Heimatstadt Danzig zum Ausdruck. Bei der Darstellung der Genealogie fällt indessen der Generationenunterschied auf. Die Wappen bei den Franziskanern beziehen sich auf einen der Söhne von Reinhold Feldstete (1467-1529) und Cordula von Allen: Reinhold II. (1511-?), Rolof (1516-1546) oder Tiedemann (1523-1553) – Anm. 97. Die Wappen in der Marienkirche hingegen auf die Söhne von Johann III. Ferber und Barbara Tannenberg: Hildebrand (1457-1530), Eberhard (1463-1529), Johann IV. (1464-1493) oder Moritz (1471-1537), die der Generation von Reinhold Feldstete angehörten (*1467 als Sohn von Rolof, dem 1420 in Braunschweig geborenen Sohn von Ludeke und Allheit [Adelheid?], der 1489 in Danzig verstarb, und Catharina, der Tochter von Otto Angermünde und Gertrud Grapeleff [?], die mit Rolof 1466 als Witwe von Heinrich Melmann vermählt wurde und 1495 starb) – Anm. 98. Wie ist nun die Aussage dieser Wappen? Ist daraus die Freude und die Danksagung von Reinhold Feldstete abzulesen, dass sein Sohn Reinhold II. (*1511) das Kleinkindalter überlebt hatte (der erstgeborene Sohn, ebenfalls Reinhold, verstarb noch im Geburtsjahr 1504)? Eine solche Interpretation scheint der Schlußstein in der Peter-und-Paul-Kirche zu bestätigen, zieht man die auffallende Übereinstimmung zwischen dem Geburtsdatum des nächsten Sohnes von Reinhold Feldstete, Rolof (*13. Jan. 1516), und dem Datum der Vollendung des Kirchengewölbes (18. April 1516) in Betracht. Möglicherweise spielten jedoch auch andere Gründe eine Rolle bei der Entscheidung, die Wappen auf den Sohn zu beziehen, statt parallel zu Eberhard Ferber auf den Vater, Reinhold Feldstete. Ging es dabei etwa um die Betonung der Altehrwürdigkeit der Familie, die seit drei Generationen in Danzig lebte (vgl. Tab. 1)? Oder verfügten die Großmütter des Reinhold Feldstete (väterlicherseits Allheit/Adelheid [?], von deren Eltern wir nichts wissen, und mütterlicherseits Gertrud, Tochter von Arndt Grapeleff, einem Danziger Tuchkaufmann) über keine Wappen? Es ist nicht auszuschließen, dass ihre heute nicht näher bekannten Väter – also Urgroßväter des Reinhold – weder Wappen noch Haus- oder Hofmarken benutzten (Anm. 101).Der Schlußstein in der Marienkirche brachte offenbar – angesichts des aufgezeigten genealogischen Generationenunterschieds gegenüber vergleichbaren Wappendarstellungen – das Selbstverständnis der Ferber zum Ausdruck, die sich als in Danzig seit drei Generationen etabliertes Geschlecht präsentierten, das eine beachtliche Anzahl männlicher Nachkommen des 1501 verstorbenen Johann III. vorzuweisen hatte. Dies scheint auch dem negativen Urteil der Anhänger der Angermünder über die Ferber zu widersprechen (Anm. 101).Die Platzierung der Schlußsteine innerhalb der Gotteshäuser und gegenüber anderen Ausstattungsgegenständen ist sicherlich nicht zufällig. In der Trinitatiskirche erscheinen die Wappen des Königs und seiner Herrschaftsgebiete an der exponiertesten Stelle (vor dem Triumphbogen), während sich das Wappen der Feldstete im dritten Joch (von O.), an das sich der Westflügel des Klosters mit dem Kreuzgang anlehnen. Obwohl es nicht bekannt ist, welche liturgische Rolle der Übergang vom Kloster in die Kirche bei den Danziger Franziskaner spielte, handelt es sich mit Sicherheit um einen Ehrenplatz, dessen Freigabe zwecks Platzierung von Wappen eines Patriziergeschlechts höchstwahrscheinlich vom Rang dieses Geschlechts sowie vom Beitrag Reinholds zur Ausschmückung des Kirchengewölbes mit Schlußsteinen zeugt. Das Wappen von Prignitz im Westjoch des Schiffs hingegen hängt vermutlich nicht nur mit seinem finanziellen Beitrag zur Errichtung des Gewölbes in diesem Teil der Kirche, sondern möglicherweise auch mit der Speicherfunktion des Dachgeschosses. Dort sind heute noch ein Wellrad über dem Gewölbe im Speichergeschoss und im Giebel eine einfache Kranvorrichtung bestehend aus einem Balken mit einer Rolle erhalten. Im Wappen ist ein merkwürdiges Werkzeug dargestellt, bei dem es sich um eine Art Griffhaken handeln könnte, der dazu diente, mit Hilfe einer zuvor erwähnten Kranvorrichtung in einer gewissen Entfernung von der Wand hochgezogene Waren an die Ladeöffnung des Speichers zu verbringen (Abb. XXXXXXX).Der Schlußstein mit dem Wappen der Ferber, der im 16. Jahrhundert eher über der Familienkapelle als im Gewölbescheitel eines Chorjochs der Marienkirche angebracht war, schwebte über einem Grund, den Grabmäler der Danziger Bürgerelite bildeten, darunter die Grabplatten der Ferber und der Feldstete (Anm. 103-104). Die Lage der Grabstätte in der Nähe des Altars, des Sakramentshäuschens oder des Triumphbogenkruzifixes war in Bezug auf die Vorstellungen der Gläubigen über die Erlösung und das ewige Leben von grundlegender Bedeutung. Das Anbringen von Zeichen des Verstorbenen im Gewölbe über seinem Grabmal wurde als Hinweis darauf verstanden, dass der Verstorbene den himmlischen Preis erlangte (Anm. 105). Die Aussage der Schlußsteine mit dem Wappen der Ferber in der Marienkirche war komplex. Sie sollten wohl als Bestandteil eines symbolischen Umfelds gelesen werden. Abhängig von der Lage in der Kirche waren die Botschaften unterschiedlich. Im Chor über dem Grab des Vaters der Feldstete wird die dominierende Stellung Eberhards betont, während es an der Familienkapelle, in der Nähe der Grabmäler des Vaters und des Großvaters, eher darum ging, das Geschlecht zu rühmen.Der gegenwärtige Forschungsstand zur Geschichte der Kirchen der Danziger Vorstadt erlaubt es nicht, irgendwelche Schlüsse über die Umstände zu ziehen, die zur Schaffung der Schlußsteine mit den Zeichen der Feldstete hätten führen können. Hierbei handelt es sich um den einzigen, bisher bekannten Hinweis auf eine Verbindung dieses Patriziergeschlechts mit den beiden Gotteshäusern. Es wäre interessant zu klären, ob die Wappen der Feldstete im Gewölbe des Südschiffs der Kirche St.-Peter-und-Paul einen Bezug zu der gegenüber, aber unterhalb des Schlußsteins gelegenen Empore besitzen, die offenbar für näher nicht bestimmte Vertreter der städtischen Selbstverwaltung eingerichtet wurde (Abb. XX, Anm. 108). Handelte es sich hier etwa während der Einwölbung der Kirche (1512-1516) und in den zehn Jahren danach um Anhänger von Reinhold Feldstete, der 1517 Ratsherr der Danziger Rechtstadt war, oder eher um Vertraute von Eberhard Ferber? Dieser Bürgermeister (1510-1521) und königlicher Burggraf (1512-1522) entschied möglicherweise über die Besetzung der Pfarrerstelle an der Kirche, da sie zu dieser Zeit in den Händen seiner Verwandten verblieb: seines Bruders Moritz (1512-1515) und anschließend von Tiedemann Giese, dem Enkel der 1495 verstorbenen Nala Ferber, einer Tante des „Königs von Danzig“ (Anm. 109). Beide Geistliche konnten indes wohl kaum einen größeren Einfluss auf die symbolischen und ideellen Inhalte der Kirchendekoration nehmen.Die allgemeineuropäischen und landesspezifischen Regeln der Heraldik nahmen in der Zeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert Gestalt an. Nach ihnen richtete sich die Gestaltung der Wappen sowohl von Personen als auch Territorien. Im Königreich Polen und im Deutschordensland Preußen stammen die ältesten Wappenschlußsteine aus den 1340ger Jahren (Anm. 109). Um die im Gewölbe der immer höher werdenden Kirchen platzierten Wappen lesbarer zu machen, insbesondere die mit komplexem Inhalt, gestaltete man die Wappenschilde immer größer. Diese stetige „Vergrößerung“, die zum Teil auch dadurch zu erklären ist, dass derartige Wappen neben den „klassischen“ Schlußsteinen auch Deckel der Himmelslöcher schmückten, fand ihren Höhepunkt in der Wendezeit vom Mittelalter zur Neuzeit. Die besprochenen Danziger Schlußsteine bilden dafür ein hervorragendes Beispiel. Ihre Inhalte spiegeln sowohl die damalige politische Situation wider (Wappen des Königs von Polen und seiner Herrschaftsgebiete bei den Franziskanern, die erklärte Parteigänger des Gegenspielers des Königs, Albrechts von Hohenzollern, waren) als auch die lokale Rivalität zweier Danziger Patriziergeschlechter (Familienwappen) in der zweiten Dekade des 16. Jahrhunderts, für die stellvertretend Eberhard Ferber und Reinhold Feldstete stehen.
Journal: Biuletyn Historii Sztuki
- Issue Year: 80/2018
- Issue No: 3
- Page Range: 501-547
- Page Count: 47
- Language: Polish
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