Institution des Ausgleichs in einer umkämpften Region? Die Kreisbeiräte in Oberschlesien (September 1920 – Mai 1921)
A compensation institution in a contested region? Poviat councils in Upper Silesia: September 1920 – May 1921
Author(s): Matthäus WehowskiSubject(s): Politics / Political Sciences, Essay|Book Review |Scientific Life, Political history, Social history, Recent History (1900 till today)
Published by: Instytut Śląski
Keywords: History of Upper Silesia in the 20th century; Polish-German relations; Upper Silesia plebiscite
Summary/Abstract: Nachdem die Interalliierte Kommission (IK) im Januar 1920 die Rechtshoheit über Oberschlesien übernommen hatte, führte sie die Kreisbeiräte als Institution des Ausgleichs in der Region ein. Polnische Beamte sollten gleichberechtigt in deutschen Behörden zu polnischen Angelegenheiten konsultiert werden. In der Praxis sorgte jedoch das große Misstrauen beider Seiten dafür, dass wesentliche Konfliktfelder nicht ausgeräumt werden konnten. Obwohl die Zusammenarbeit stellenweise funktionierte, blieb die Definition der „polnischen Angelegenheiten“ ein umstrittener Punkt. Er musste immer wieder zwischen deutschen Behörden, polnischen Beiräten und den alliierten Kreiskontrolleuren vor Ort neu ausgehandelt werden. Die Institution der Kreisbeiräte funktionierte nur eine kurze Zeit zwischen dem Herbst 1920 und dem Mai 1921. Der Dritte Schlesische Aufstand beendete schließlich jede Zusammenarbeit zwischen polnischen und deutschen Beamten.
Journal: Studia Śląskie
- Issue Year: 2019
- Issue No: 84
- Page Range: 17-28
- Page Count: 12
- Language: German