Die mythenumwobene Ernte, eine Heilige Zeit im Rahmen ländlicher Arbeiten des siebenbürgisch-sächsischen Bauern
The Harvest, a Mythical, Sacred Time in the Rural Workflow of Transylvanian-Saxon Peasants

Summary/Abstract: Der Begriff Ernte hat im Siebenbürgisch-Sächsischen eine spezifische Bedeutung. Es ist die Getreideernte, der Hafer-, Roggen- und Weizenschnitt, die von Anfang Juli bis Ende August dauert. Sie galt noch im letzten Jahrzehnt des 19. bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts als eine „Heilige Zeit“ . Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf diesen Zeitraum. Der Beitrag bringt Angaben zum Erntebeginn mit spezifischen Wünschen und Grußformeln, Angaben zum Verlauf der Ernte bis einschließlich deren Einbringen in die leeren Scheunen, wo die Frucht mit Flegel und Dreschmaschine bearbeitet wird. Die mit dem Einbringen der Ernte verbundenen uralten Bräuche sowie Sitten mit bestimmten Ausdrücken haben einen tieferen mythologischen Hintergrund, auf den näher eingegangen wird. Für das ausgewählte Thema habe ich entsprechende Fachliteratur herangezogen, die Mundartbeispiele sind dem Siebenbürgisch-Sächsichen Wörterbuch sowie dem Nordsiebenbürgischen Wörterbuch entnommen.

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