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Die Zensur jüdischer Bücher in Böhmen.
Censorship of Jewish Books in Bohemia

Contributions to its History

Author(s): Guido Kisch
Subject(s): Cultural history, History of Judaism
Published by: CEEOL Collections / Digital Reproductions
Summary/Abstract: Die Einführung der staatlich angeordneten Zensur, bekanntlich eine der wichtigsten Waffen im Kampfe der katholischen Regierungen gegen die reformatorische Bewegung, fällt in Österreich ungefähr in dieselbe Zeit wie in Deutschland. Auch die Veranlassung für die Einführung ist hier wie dort die gleiche: die reformatorische Bewegung. Als Zeitpunkt der ausdrücklichen Einführung der Zensur im engeren Sinne, der notwendig dem Druck und der Veröffentlichung vorausgehenden obrigkeitlichen Prüfung und Genehmigung des Druckmanuskriptes, gilt für Österreich das Jahr 1528. Die Verordnung Ferdinands I. vom 24. Juli 1528 enthält das strenge Verbot, irgend ein Werk ohne Bewilligung der Obrigkeit in Druck zu legen. Zugleich erfolgte die Einsetzung von Zensurbehörden. Die damit auch für Österreich als Ausfluss der landesherrlichen Gewalt begründete Zensur hat seither bis zum Jahre 1848 bestanden, ohne ihren allgemeinen Charakter wesentlich zu verändern. Das Zensursystem, das durch die Generalzensurverordnung vom 22. Februar 1795 und die Zensurvorschriften vom 10. Oktober 1810 geregelt war, ist erst mit der Proklamation vom 14. März 1848 aufgehoben worden. Auf die Beseitigung der Zensur folgte aber eine Epoche stückweiser Beschneidung der zugestandenen Pressefreiheit Dieser ist natürlich auch die Reaktionsperiode nicht günstig gewesen. Einen Umschwung brachte erst die Verfassungsära mit dem Presse-Gesetz vom 17. Dezember 1862. Dieses hat die Grundlage des Presse-Rechtes für die Länder des alten Österreich gebildet und ist für die Nachfolgestaaten, insbesondere für die tschechoslowakische Republik bis auf die Gegenwart maßgebend geblieben.

  • Page Range: 456-490
  • Page Count: 35
  • Publication Year: 2016
  • Language: German