Author(s): Horst Klusch / Language(s): Romanian
Issue: 25/2011
Eine Fülle und Vielfalt von Bildern, Zeichen, von Worten, Gesten, Handlungen und Begehungen, sind uns als Aberglaube überliefert worden. Ihre ursprüngliche Bedeutung, ihr Sinn und Zweck sind im Wandel der Zeit verlorengegangen, es sei denn, dass sich ihrer die christliche Glaubenslehre angenommen und in Traditionen des Volksglaubens eingebaut hatte. Dazu gehört auch der sogenannte „Natternbaum“, eine aus Edelmetallen oder Korallen gefertigte kleine Baumdarstellung, in dessen Äste versteinerte Haifischzähne von der Insel Malta gehängt wurden. Diese Zähne sollten magische Kräfte besitzen. Die Maltenser selbst wussten, dass im Jahre 60 nach Chr. Geb., St. Paulus, nach einem Schiffbruch, sich auf Malta rettete uns dass bei seiner Ankunft alle giftigen Schlangen der Insel ihre Zähne verloren. Die Maltenser bezeichneten die dort gefundenen Haifischzähne irrtümlicherweise mit „Nattern-„oder „Schlangenzungen“. In Europa wurden den maltesischen Haifischzähnen besondere Kräfte zugesprochen, vor allem sollten sie, in giftige Getränke oder Speisen getaucht, ihre Farbe verändern. Da im Mittelalter oft lästige Herrscher oder unbequeme Verwandte mittels Gift ins Jenseits befördert wurden, bürgerte sich in Frankreich, Deutschland und Italien der Brauch ein, dass Getränke und Speisen vor allen geladenen Gästen getestet wurden. Den Testvorgang nannte man „Kredenzen“,, den mit Haifischzähnen behangene Natternbaum auch „Natternzungenkredenz“.
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