Ujević i Marulić
Ujević and Marulić
Author(s): Josip VončinaSubject(s): Literary Texts
Published by: Hrvatsko filološko društvo
Summary/Abstract: In der Kroatischen jungen Lyrik (Zagreb, 1914) wurde Tin Ujevićs Gedicht ,,Abschied" in gleich drei Versionen veröffentlicht: erstens, in archaischer Graphie, die mit der Marulićs identisch sein sollte; zweitens, in der Transkription ins graphische System des 20Jh; drittens, als Prosaübersetzung in die moderne Sprache. Gewöhnlich wird angenommen, daß die erste Version des Gedichtes Marulićs graphisches System, die erste und zweite dessen Sprache treu wiedergeben. Eine Analyse ergibt, daß es sich nur um einen Anschein handelt. Bei der Schreibung einzelner Phoneme (č = ch, š = s, z = s, Ž = s) wich Ujević von Marulićs Gepflogenheit stark ab (č = c, š = s II fc, z = z, ž= z). In das Gedicht ,,Abschied" wurde ziemlich viel Lexik aufgenommen, die in Marulićs kroatischen Werken nicht zu belegen ist (garb, krivoviran, luka, napis, pravac, puntar, usrid, zakonodavac, zbogom). Um Abweichungen geht es auch bei Ujevićs Verwendung bestimmter Flexionsformen: putom = Instr. Sg.Masc. (Marulić: putem), ti = Akk.Sg.Masc. Demonstrativpron. (M: ta), imima = = 1.P .Pl. Präs. (M: imamo). All dies führt zu der Schlußfolgerung, daß sich der junge Ujević in die Feinheiten von Marulićs Schrift und Sprache nicht vertiefen konnte, was auch Ujevićs graphischsprachliche Evokation des Judith-Dichters nicht restlos gelungen erscheinen läßt. Dessenungeachtet hat der Vf. des "Abschieds" zur Festlegung von Grundsatzen der Texttranskription der älteren kroatischen čakavischen Schriftsteller beigetragen, indem er die Buchstabenverbindung ar als ar (haruacchi .. harvacki, garb .. garb) übertrug, was Anfang des 20Jh. eine wichtige Neuerung war.
Journal: Umjetnost riječi
- Issue Year: 1984
- Issue No: 3
- Page Range: 237-246
- Page Count: 10
- Language: Croatian
- Content File-PDF