GERECHTIGKEIT ALS FURCHT VOR DEM LIEBENDEN GOTT POLYVALENZ IN GEN 22 UND IHRE DEUTUNG IM TALMUD UND MIDRASCH
RIGHTEOUSNESS AS FEAR OF THE LOVING GOD. POLYVALENCE IN GENESIS 22 AND ITS INTERPRETATION IN THE TALMUD AND MIDRASH
Author(s): Johannes KleinSubject(s): Christian Theology and Religion
Published by: Universitatea Babes-Bolyai - Centrul de Studii Biblice
Keywords: Polyvalenz; Zweideutigkeit; Kinderopfer; Gottesfurcht; Liebe
Summary/Abstract: Die Erzählung von der Bindung Issaks weist zahlreiche Interpretationsschwierigkeiten auf, die einerseits auf die Polyvalenz des hebräischen Textes, zurückzuführen sind, die in den Übersetzungen nicht zum Ausdruck kommen können, andererseits ethische - auf Gott zurückgeführte - Maßstäbe widerspiegelt, die in der antiken wie modernen Welt zu Anstoß geführt haben. Einer der Aufhänger der Weisen des Talmud ist Jer 19,3-5. Wenn Gott hier durch den Propheten zitiert wird, dass ihm Kinderopfer nie in den Sinn gekommen sind, beziehen sie das auf den göttlichen Befehl in Gen 22,2. Durch zahlreiche sehr feine Beobachtungen am Text präsentieren die jüdischen Midraschausleger die Lösung des Problems, die darin besteht, dass die dunklen Seiten Gottes vor allem der Vorstellungswelt Abrahams zuzurechnen sind, der an das Schlimmste denkt, sich demnach verhält und bereit ist, den schwerstmöglichen Weg zu gehen. Da die Gottesfurcht Abrahams geprüft werden soll, tut er damit genau das richtige und begegnet am Ende der Liebe Gottes als Überraschung, obwohl er doch ständig mit ihr gerechnet hat.
Journal: Sacra Scripta
- Issue Year: XI/2013
- Issue No: 1
- Page Range: 41-50
- Page Count: 10
- Language: German
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