»Das Kind ist der Abgott seiner Mutter, welche dem Kind dafür nur geringe Gebühr abverlangt: sein Leben«.
»Das Kind ist der Abgott seiner Mutter, welche dem Kind dafür nur geringe Gebühr abverlangt: sein Leben«.
Author(s): Renata CornejoSubject(s): Literary Texts
Published by: Odsjek za germanistiku - Filozofski fakultet Sveučilišta u Zagrebu
Summary/Abstract: Der Beitrag geht der Frage nach, inwiefern die weibliche Identitätsentwicklung von der Mutter-Tochter-Beziehung geprägt ist und wie diese postfeministische These im Werk Die Klavierspielerin von Elfriede Jelinek literarisch umgesetzt wird. Wie dargelegt wird, inszeniert Jelinek die Mutter-Tochter- Beziehung im Sinne von Irigaray als Verdoppelung des weiblichen Ich, die in ein selbstzerstörerisches und ’kannibalistisches Ritual’ mutiert. Die Reduktion des weiblichen Körpers auf ein (kopfloses) Lustobjekt führt letztendlich zur totalen Körperentfremdung und zur dauerhaften irreparablen Schädigung der weiblichen Hauptfigur. Dieser ’anerzogene Masochismus’ hat das Scheitern des Emanzipationsversuches und der versuchten Befreiung aus der ’ödlichen Umarmung’ der Mutter zur Folge.
Journal: Zagreber Germanistische Beiträge
- Issue Year: 2006
- Issue No: 15
- Page Range: 157-179
- Page Count: 23
- Language: German
- Content File-PDF