The Intelligibility of Power. An Explicit Anthropological and Semantic Approach to Discourse Analysis
The Intelligibility of Power. An Explicit Anthropological and Semantic Approach to Discourse Analysis

Summary/Abstract: Unter Diskursanalyse verstehen wir hauptsächlich eine Methode und zugleich auch einen Anwendungsbereich und eine Perspektivierung. Perspektivierung setzt die Konstruktion eines Blickwinkels voraus, der Blickwinkel der Diskursanalyse ist die Macht. Macht ist ein Geflecht von Beziehungen und dient der Verteilung von Ressourcen: Der Verteilungsmechanismus innerhalb der jeweiligen menschlichen Gemeinschaft führt zu einer Kategorisierung der Mitglieder der Gruppe. Ihrerseits bestimmen solche Kategorisierungen, wer was erhalten darf, sie bilden daher ein abstraktes System von Positionierungen der Mitglieder der Gemeinschaft. Macht gründet auf dem Drang des Menschen zur Vitalitätsbehauptung und auf der Notwendigkeit, eine Verteilung der verfügbaren Ressourcen vorzunehmen, und ist daher ein grundsätzlich anthropologisches Phänomen. Macht wird tendenziell gesamtmedial und rituell medialisiert, und Machtaspekte kommen in den meisten semiotischen Produkten vor. In Texten wird Macht i.A. argumentativ oder narrativ diskursiviert. Für ihr Verständnis müssen semiotische Produkte allgemein kontextualisiert werden (Eruierung der Chronotopie, des Texttyps, des Komplexes Sender–medialer Kanal–Rezipient). Texte müssen für ihr Verständnis analysiert werden (Eruierung der Thematischen Propositionen mit ihren Modi und Dicta, der Prädikate und Aktanten, der Makrostrukturen, der Semantischen Felder) und nach Möglichkeit auf ihre intendierte außertextuelle Referenz bezogen werden. Die Interpretation der Texte kann durch den Vergleich der Gestaltung ihrer semantischen Substanz mit ihrem allgemeinen und referentiellen Kontext vonstatten gehen. Diskursanalytisch können Texte genauer interpretiert werden, wenn explizit gefragt wird, welche Machtverhältnisse über welche Themen wie vermittelt werden. Diskursanalyse ist eine Befähigung, selbst in Machtdiskurse einzugreifen.

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