Sprache Und Identitätsbildung In Der Migrationsliteratur
Language and Identity Formation in Migration Literature

Summary/Abstract: Die Migrationsliteratur im Feld des deutschen Sprach- und Kulturraumes bildet sich heutzutage als einen wichtigen Bestandteil der gegenwärtigen Literatur. Die Preisträger des Adelbert-von-Chamisso-Preises (eine Auszeichnung für deutsch schreibende Autoren nicht deutscher Muttersprache) schaffen eine sehr heterogene Gruppe von Autoren mit einem Migrationshintergrund. Was aber diese Schriftsteller zusammenbindet, ist die Wahl der deutschen Sprache. Diese Arbeit versucht zu zeigen, welche Rolle die deutsche Sprache in der Integration der MigrantInnen in der neuen Gesellschaft hat, und wie die Herkunftskultur und die Deutsche sich einblenden. Am Beispiel der Autoren Emine Sevgi Özdamar und Ilija Trojanow kann man zeigen, wie das Treffen mit dem Anderen die deutsche Sprache bereichert. Werke dieser Schriftsteller haben die Identitätsbildung als Thema: Der Ortswechsel bedeutet die Integration in einer anderen Kultur und auch einen Sprachwechsel. Die Suche nach einer neuen Heimat bringt gleichzeitig auch eine Suche nach einer neuen Sprache und der linguistische Umgang ist oftmals spielerisch. Wenn Özdamar die Hybridisierung drei Sprachen darstellt (in Mutterzunge, wo Arabisch – die “Großvaterzunge” –, Türkisch und Deutsch hybridisiert werden), “sammelt” Burton nicht nur (physische) Welten, sondern auch Sprachen.Man kann sich fragen, ob im Roman von Ilija Trojanow, Der Weltensammler, das Projekt der Mehrsprachigkeit (der zentralen Figur, Burton) scheitert oder nicht. Die Migrationsliteratur umreißt daher neue Dimensionen der Literaturszene, und die ausgewählten Texte beschreiben, wie das Identitätsbewusstsein und die innere Kartografie umgestellt werden.

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