Nacionalizmus a Szentek Életében?
Nationalism in the Lives of the Saints?
Author(s): György JakubinyiSubject(s): Christian Theology and Religion, History of Church(es), Theology and Religion
Published by: Institutul Teologic Romano-Catolic Alba Iulia
Keywords: nationalism; all brothers; national identity; blessed Veronica Antal; csango; Mother Teresa of Calcutta;
Summary/Abstract: Gibt es Nationalismus im Leben der Heiligen? Die Definition im Ungarischen Katholischen Lexikon (Magyar Katolikus Lexikon, Bd. IX. Budapest 2004,703 Artikel Nemzet = Nation) lautet folgendermaßen: „Im orientalischen Denken sind die wichtigsten Elemente der Nation die gemeinsame Abstammung, die Sprache, die Geschichte und Kultur; im westlichen sind es aber das gemeinsame Gebiet, die Institutionen und der Wille zur Zusammengehörigkeit. Der Nationalismus ist die Überbetonung des nationa- len Charakters.” Jeder Christ ist vor allem ein Kind Gottes. Und alle Kinder Gottes sind gleich, so wie der Titel oder Anfang der Enzyklika des Hl. Vaters Franziskus „Fratelli tutti” = Alle sind Brüder (nach dem Hl. Franziskus von Assisi) zum Ausdruck bringt. Es ist selbstverständlich, dass die Nationen ihre eigenen Heilige verehren. Es ist ebenfalls verständlich, dass man die Reihe der eigenen Heiligen vermehren will: man rechnet zu ihnen auch diejenige Fremde, die in der entsprechenden Nation gelebt, bzw. gewirkt haben. Es gab auch Diktaturen, in denen man die Nationalität nach der Familiennamenanalyse gerechnet hat. Das ist allerdings ungerecht. Bei der Nationalität eines Menschen spielen nämlich folgende drei Faktoren eine wichtige Rolle: die Muttersprache, die Kultur und vor allem das Selbstbewusstsein jedes Einzelnen. Letzteres ist das entscheidendste. Denn unabhängig von der eigenen Sprache und Kultur hat jeder Mensch das Recht sich zu einer Nation zu bekennen. Dabei darf man allerdings nicht die eigene Vergangenheit oder Abstammung leugnen, so wie dies bei der Seligsprechung von Veronica Antal, Jungfrau mit ewigen Gelübden, Märtyrin der Keuschheit (1935–1958), „Moldauer Katholikin” der Fall war (d. h. Tschango, die teilweise Szekler-ungarische Einwanderer waren im 18. Jahrhundert aus Siebenbürgen nach Moldau). Die These unserer Studie lautet: Es gibt keinen Nationalismus im Leben der Heiligen, sondern lediglich der menschliche Versuch einen bestimmten Heiligen für das eigene Volk zu beanspruchen.
Journal: Studia Theologica Transsylvaniensia
- Issue Year: 23/2020
- Issue No: 2
- Page Range: 197-210
- Page Count: 14
- Language: Hungarian