Muzealne prezentacije povijesti
Neben Populär- und Fachliteratur, Rundfunk, Film, Fernsehen, Theater und moderner elektronischer Medien stellen die Museen eine der Methoden und Mittel für die Vermittlung des historischen Wissens dar. Im Unterschied zu anderen Medien beinhalten die Museen dreidimensionale Objekte als ihren wesentlichen Bestandteil und ihre Eigenheit. Daraus ergeben sich mediale Vorteile, aber auch manche Schwierigkeiten, die allesamt in dem mittlerweile weit entwickelten Fach Museologie kontrovers diskutiert werden. Die Museen sind ein Phänomen der abendländischen Kulturgeschichte. Ihre Ursprünge liegen in der Beschäftigung der Humanisten mit der Antike und später in den Schatz- und Kuriositätenkammern der europäischen Adligen und Herrscher. Während der Aufklärung im 18. Jahrhundert und insbesondere im Laufe des 19. Jahrhunderts, als die Idee der Bildung stark an Bedeutung gewann, wurden die Museen immer mehr zu Bildungsanstalten. Aus dieser Zeit stammt auch die Idee des Franziskaners Ivan Franjo Jukić von der Gründung eines bosnischen Museums, die erst im Jahr 1888 mit der Errichtung des Landesmuseums in Sarajevo verwirklicht werden konnte. Jukićs Vorhaben war allerdings mehr von nationalen und patriotischen als von bildungsaufklärerischen Motiven geleitet. Seine Vorstellung vom Museum entsprach mehr der eines “Tempels” der (nationalen) Musen als der einer Lehrstätte. Die Dichotomie “Tempel” oder „Lernort“ kennzeichnet die Diskussion um Sinn und Zweck der Museen bis heute. Die jeweiligen Positionen werden am deutlichsten an dem Streitpunkt sichtbar, wie museale Gegenstände in Dauer-, Wechsel- oder Spezialaustellungen präsentiert werden sollen. Damit im Zusammenhang steht auch die Frage, was als “museal” und damit sammlungs- und erhaltungswürdig gilt. Als Attribute der musealen Gegenstände werden im allgemeinen Alter, Seltenheit bzw. Originalität und materieller/ideeller Wert bzw. Kostbarkeit angesehen. Jedoch sind all diese Merkmale relativ und unterliegen den museumstheoretischen- und ideologischen Wandlungen, wie das am Beispiel des Attributs Originalität zu zeigen versucht wird. Die Auffassung der Museen als “Tempel” legt Wert auf “Originalität” der Exponate. Wenn diese jedoch als “Lernorte” verstanden werden, tolerieren, ja postulieren sie die Einsetzung von Kopien, Repliken, Duplikaten, Rekonstruktionen und Inszenierungen. In diesem Fall wird die Didaktik besonders groß geschrieben; was dieses Problemfeld betrifft, so stehen den statischen musealen Darstellungen des 19. Jahrhunderts die dynamischen Präsentationen des 20. und 21. Jahrhunderts gegenüber. Die Museumsdidaktik ist mittlerweile als eine selbständige Disziplin etabliert und ist aus der Museumsarbeit nicht mehr wegzudenken. Ob Originale oder Kopien, ob statische Ausstellungen oder dynamische Inszenierungen – in all diesen Fällen werden in Museen Gegenstände gezeigt, die aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgerissen wurden. Dadurch verlieren sie manches von ihrer “Aura” (Walter Benjamin), werden aber gleichzeitig durch entsprechende Darbietung zu symbolhaften Objekten und “Semiophoren” (Krzysztof Pomian), d. h. Zeichenträgern. Der Beitrag berücksichtigt in erster Linie die deutschsprachige Literatur über Museologie und stützt sich zum großen Teil auf die Museumspraxis des Autors in deutschen Museumseinrichtungen. Besonderes Augenmerk wird dabei den kleinen Museen und lokalen oder regionalen Museumssammlungen gewidmet, denn in der Vermittlung historischen Wissens spielen gerade diese eine besondere Rolle. Zum Schluß werden einige Überlegungen angestellt, wie das Ahdname als zentrales historisches Dokument des Franziskanerordens in Bosnien und des bosnischen Katholizismus museal präsentiert werden könnte.
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