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Antisemitische Tendenzen in Politik und Gesellschaft besitzen in Osteuropa eine lange Tradition. Mit der Machtergreifung der Kommunisten hörte die Diskriminierung der Juden offiziell auf. Doch konnte man immer wieder Maßnahmen gegen Juden - unter dem Decknamen des „Antizionismus" - in verschiedenen kommunistischen Ländern beobachten, so zum Beispiel die Prozesse gegen jüdische Arzte am Ende der Stalin-Ära in der Sowjetunion oder gegen jüdische Intellektuelle in Polen Anfang 1969. Im Zusammenhang mit der pro-arabischen Politik der sozialistischen Staaten werden nun Israel als imperialistische Macht verketzert und die eigenen jüdischen Mitbürger als „zionistische Agenten“ hingestellt. Dies kommt in nachstehender Dokumentation über die Moskauer Reaktion auf die Auswanderungsgesuche sowjetischer Juden besonders deutlich zum Ausdruck. In der Tschechoslowakei wiederum wird trotz der bitteren Erfahrungen des Prozesses gegen Rudolf Slansky – erneut die öffentliche Meinung gegen den „Zionismus" mobilisiert, dessen Vertreter für die "chaotische" Lage, die das Jahr 1968 hinterlassen habe, mitverantwortlich sein sollen.
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Annotations to the 6th Writers' Congress of the Soviet Union
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In nachstehendem, von uns gekürzt wiedergebenem Artikel behandelt der Verfasser das Thema der Propagierung und Einbürgerung neuer sowjetischer Feiertage, Traditionen und Bräuche in der Ukrainischen SSR als einen Aspekt der ideologischen Arbeit, die bezweckt, "bei jedem sowjetischen Menschen eine wissenschaftliche Weltanschauung herauszubilden, ihn im Geist der kommunistischen Moral und der weiteren Festigung der Prinzipien der sowjetischen Lebensweise zu erziehen" (s. auch Osteuropa, 10/1976, S. A 537ff). Denn, so führt der Verfasser weiter aus, man begegne auch heute noch hier und da dem Hang zu alten nationalen oder religiösen Traditionen. Ein Teil der ukrainischen Bevölkerung nämlich sei noch immer religiös: es würden Kinder getauft, kirchliche Trauungen vollzogen und Totenmessen gelesen. Dieses religiöse Brauchtum solle durch neue, sowjetische Bräuche verdrängt werden. Offensichtlich werden die neuen Rituale beim Volk eher als etwas Künstliches empfunden, denn aus den Ausführungen geht hervor, mit welchem organisatorischen Aufwand und mit welcher Gründlichkeit daran gearbeitet wird, im gesellschaftlichen Leben eine Lücke zu schließen, die nach Zurückdrängung der von der byzantinischen Liturgie des östlichen Christentums sowie vom nationalen Brauchtum im Verlauf von Jahrhunderten geprägten Tradition entstanden ist.
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Der sowjetische Abiturient, der studieren möchte, hat zwei Hürden zu überwinden: Erstens muß er eine gute Durchschnittsnote im Reifezeugnis erzielen. Die Berücksichtigung der Durchschnittsnote beim Auswahlverfahren für den Hochschulzugang ist eine in der Sowjetunion 1972 eingeführte Neuerung (zum Meinungsstand über die Auswirkungen dieser Neuerung s. Osteuropa, 6/1975, S. A 317-A 327). Zweitens muß der Abiturient die Aufnahmeprüfung für den Eintritt in die Hochschule bestehen, was offenbar eine schwer zu nehmende Hürde ist. Wenn man in der Schule mit der Notengebung großzügig verfährt - allein schon um die erfolgreiche Arbeit der Schule statistisch belegen zu können -, so steht bei der Hochschulaufnahmeprüfung der Gedanke im Vordergrund, so streng zu sieben, daß die Hochschulen nicht überfüllt werden, und nur so viele Hochschulabsolventen auszubilden, als Arbeitsplätze für sie voraussichtlich vorhanden sein werden. So kommt es bei begehrten Fächern zu einem erbitterten "Examenskampf" vieler Anwärter um wenige Studienplätze. Über die Auswirkungen dieser Situation, wie etwa privates Repetitorenwesen zur Vorbereitung auf die Prüfung, Eingaben und Beschwerden der Eltern über Mängel des Prüfungsverfahrens und ungerechte Bevorzugungen einzelner, berichtet das nachstehende Gespräch eines Mitarbeiters der „Komsomolskaja Prawda" mit dem Minister für Hochschul- und mittlere Fachschulbildung der UdSSR, Wjatscheslaw Petrowitsch Jeljutin.
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Das folgende "Drama" in der satirischen Zeitschrift "Krokodil" hat einen sehr prosaischen und alltäglichen Inhalt. In der sibirischen Stadt Ust-Ilimsk, in der besonders viele junge Leute leben, gibt es zu wenig Kindergärten und Kinderkrippen, was zu unerwünschten Folgen führt. Obwohl in der aufstrebenden Industriestadt Arbeitskräfte benötigt werden, wandern viele junge Menschen, vor allem Frauen, wieder ab, da sie zwar gerne arbeiten würden, jedoch nicht wissen, wo sie ihre Kinder während der Arbeitszeit lassen sollen. Der im Drama "mitspielende" Korrespondent geißelt diese Zustände, indem er unter anderem auch die verantwortlichen Leiter der Baubehörde darüber befragt. Diese zeigen sich jedoch den Sorgen der jungen Eltern gegenüber wenig aufgeschlossen und halten sich an die von oben verfügten Pläne, die indessen nur eine ungenügende Zahl von Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen vorsehen - ein typisches Alltagsproblem in der Sowjetunion. (Vgl. hierzu auch den Beitrag von Marianna Butenschön, in: Osteuropa, 2/1976, und in diesem Heft.)
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Letter, written April 15th, 1966, by a Western European student after some months of educational stay in Moscow
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Die folgenden Beiträge behandeln das Problem der Ausbildung von qualifizierten Fachkräften in der Sowjetunion - insbesondere für die Wirtschaft - im wesentlichen von zwei Gesichtspunkten aus. Einmal geht es um die Stellung und Aufgaben der Technischen Berufsschule, zum andern um Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz gut ausgebildeter Führungskräfte in der Wirtschaft, wobei eine gewisse Scheu vor Übemahme von verantwortungsvollen Posten festzustellen ist.
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Bei dem nachstehenden Text bandelt es sich um eine umfangreiche Sammelbesprechung von sechs russischen Büchern der letzten Jahre. Worum es geht und was dahintersteht, ist in der Rezension mit aller Deutlichkeit gesagt, so daß einleitend nur das Thema umrissen zu werden braucht: Neuere sowjetische Bemühungen um die Gestaltung von allgemeinen und auch familiären Festen, damit neue Brauchtumsriten an die Stelle der alten, weitgehend religiös geprägten, treten. Die Kritik des Rezensenten nimmt zuweilen die Form feiner Ironie an, die indirekt auch jene trifft welche diese Bemühungen veranlaßt haben. Denn treibende Kraft bei alledem ist ja der Wille der Partei- und Staatsführung, Formen der Feste zu schaffen, die besser für den "Aufbau des Kommunismus" passen und doch auch dem Wunsch der Menschen nach etwas mehr Farbigkeit des Sowjetlebens Genüge tun. Indem der Rezensent sich nur mit den Büchern auseinandersetzt, vermeidet er wenigstens formal die Konfrontation mit der politischen Tendenz. (A. Petuchov: Bumažnye cvety [Papierblumen], in: Novyj mir, 6/1969, S.272 bis 277)
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