Političke posljedice etničke federalizacije Bosne i Hercegovine
Die Erfahrungen anderer Länder zeigen, dass Föderalismus nur unter bestimmten sozio–historischen und politischen Umständen ein gutes Modell der staatlichen Organisation sein kann. Nachhaltige Föderationen erfordern eine ausreichende staatsbürgerliche Identifikation (Deutschland, Österreich, USA, Schweiz). Andernfalls führt die Anwendung des Föderalismus anstelle der Stabilisierung der staatlich-rechtlichen Ordnung zur Stärkung der Zentrifugalkräfte die nach unabhängiger staatlicher Existenz streben (Belgien, das ehmalige Yugoslawien). Bosnien und Herzegowina hat keine historische Erfahrung mit Föderalismus. Die Entitäten von Bosnien und Herzegowina haben in Bezug auf die nationale Ebene eine äußerst weitreichende Autonomie. Die Erfahrungen mit der Anwendung föderalistischer und consociations Prinzipien in der Verfassungsordnung von Bosnien und Herzegowina in der Nachkriegszeit, vor allem im Entscheindungsprozessen auf nationaler Ebene, sind äußerst negativ. Wir können von ihrer übermäßigen prozeduralen und institutionellen Repräsentation sprechen, die bei asymmetrischer und äußerst breiter Autonomie der Entitäten, alle integrativen Funktionen des Föderalismus ausschließen. Die zusätzliche ethnische Föderalisierung von Bosnien und Herzegowina würde nicht zur Stabilisierung des politischen Systems, der sozialen und ethnischen Beziehungen führen. Das würde die Zentrifugalkräfte nur noch stärken, und langfristig die Existenz von Bosnien und Herzegowina als unabhängigen Staat in Frage stellen.
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