Über Praktische Selbstbestimmung und die Ethische Selbsgestaltung des Lebens bei Husserl
Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit dem Verständnis Husserls über die praktische Selbstbestimmung und die ethische Selbstgestaltung des Lebens mittels einer Analyse ihrer zeitlichen Horizonte, ihrer Motivationen und ihrer praktischen Möglichkeitsbedingungen. Zu diesem Zweck betrachte ich zuerst Husserls Auffassung der Beziehung zwischen der Berücksichtigung des vergangenen Lebens, dem Vorgriff auf die Zukunft und der Entscheidung in der Gegenwart. An zweiter Stelle umfasse ich die Grenzen der Willensfreiheit den praktischen Zusammenhang unterstreichend, in dem jede Entscheidung stattfindet. Es handelt sich hierbei darum, die Beziehung zwischen Wollen, Können und Sollen aufzuklären, also die Verknüpfung zwischen dem, unter jeden und der normativen Dimension, die nach Husserl immer fordert "das Beste" zu tun. Schließlich versuche ich den Sinn des Ideals der Selbstbestimmung aufzuklären, im Rahmen einer ethischen Konzeption, die, wie bei Husserl, der Teleologie der persönlichen Entwicklung, der Wertmotivation durch den Willen und der Ausführung einer individuellen, ethischen Aufgabe eine zentrale Bedeutung verleiht. Der Aufsatz basiert hauptsächlich auf Husserls ethischen Vorlesungen und Manuskripten aus den 20er Jahren, die von einer teleologischen Konzeption des personalen Lebens geprägt sind. Jedoch wird auch -unter der Annahme einer Kontinuität zwischen den Phasen- auf relevante Aspekte der frühen Ethik eingegangen.
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