KRÁLOVSKÉ MĚSTSKÉ DIVADLO V OLOMOUCI ZA „JARA NÁRODŮ“ ROKU 1848 (PRAMENNÁ STUDIE)
DAS KÖNIGLICHE STADTTHEATER IN OLMÜTZ WÄHREND DES „FRÜHLINGS DER NATIONEN“ IM JAHRE 1848 (EINE QUELLENSTUDIE)

Summary/Abstract: Der Anfang der Saison 1847/1848 am 1. September 1847 in dem Olmützer Königlichen Stadttheater wurde mit großen Erwartungen verbunden. Sein neuer Pächter und Direktor Friedrich Blum ließ während der Sommermonate das Interieur des Theatergebäudes, gebaut auf dem Olmützer Oberring im Jahre 1830, gründlich renovieren und bereitete auch aufwändige Inszenierungen, vor allem Opern, vor. Er beschäftigte insgesamt 145 Personen, denen er über 2200 Gulden an Gagen zahlte – davon waren 5 Sänger, 4 Sängerinnen, 8 Schauspieler, 6 Schauspielerinnen, 24 Chormitglieder, die zugleich kleine Rollen übernahmen, 4 Tänzerinnen und 4 Tänzer, im Orchester wurden 36 Musiker und 2 Kapellmeister engagiert. Bis Ende des Jahres 1847 wurden auf der Olmützer Bühne 12 Opern inszeniert, neben anderen Norma von G. Donizetti, Robert, der Teufel von G. Meyerbeer, Don Juan von W. A. Mozart, Alessandro Stradella von F. von Flotow, Der Freischütz von C. M Weber und Ernani von G. Verdi. Außerdem wurden 16 Schauspiele, 26 Lustspiele, 20 Possen (vor allem von Johann Nepomuk Nestroy), 6 Vaudevilles, 4 Balletts aufgeführt. Als in Olmütz die telegrafische Nachricht über den Ausbruch der Revolution in Wien am 13. März 1848 und unmittelbar danach das Manifest des Kaisers Ferdinand I., in dem die Pressefreiheit eingeführt und die Einführung der Konstitution im Österreichischen Reich versprochen wurde, angekommen war, beteiligte sich das Theater mit Direktor Blum an der Spitze an den Feiern der Veränderungen durch die Revolution. Friedrich Blum begrüßte vor allem die Aufhebung der Zensur und das sowohl in seiner Ansprache am 16. März 1848 als auch in einem in der Olmützer Zeitung Die neue Zeit gedruckten Artikel, die seit Ende März 1848 herausgegeben wurde. Von den Uraufführungen, aufgeführt in dem Olmützer Theaterm bis zum Ende der Saison 1847/1848, die bis Ende Mai 1848 dauerte, ragte vor allem die Oper von Friedrich von Flotow Martha und zwei Lustspiele von Karl Ferdinand Gutzkow heraus. Die darauf folgende Saison 1848/1849 führte das Olmützer Theater in eine völlig unerwartete Lage – während des Aufenthalts des kaiserlichen Hofes in Olmütz von Oktober 1848 bis Mai 1849 spielte das Theater die Rolle des Hoftheaters.

• Details
• Contents