Jenseits der Bipolarität: Amerika und das Paradox der Vorherrschaft
Seit Arthur Conan Düyle wissen wir, daß wir gerade auf den Hund zu achten haben, der in der Nacht nichtgebellt hat. Wir stehen nach dem Ende des Kalten Krieges vor einem verwirrenden Problem: Die Vereinigten Staaten sind die »letzte Supermacht«, gleichzeitig ist ihre Vorherrschaft unbestritten. Nach dem Abgang der Sowjetunion, bis dahin die Nr. 2, war dies eigentlich nicht zu erwarten. Erfahrung und Theorie lehren uns vielmehr, daß die internationale Ordnung nichts so sehr verabscheut wie den Primat eines einzelnen Staates. Eben darum hätten sich die USA den übrigen Staaten eigentlic.h als Gegenstand des Mißtrauens und der Furcht anbieten müssen, mit dem daraus resultierenden Bestreben, den amerikanischen Einfluß einzudämmen. Nach allem, was wir aus der Geschichte wissen, hätte sich das aus der Zeit des Kalten Krieges datierende Bündnissystem der Amerikaner auflösen, die einstigen Bündnispartner hätten abtrünnig werden und eine Allianz gegen die Vereinigten Staaten schmieden müssen.
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