Polen - ein theokratischer Staat?
In Amerika schon zu verwurzelt, um eine Veränderung meines Wohnsitzes zu erwägen, verfolge ich die neueren Ereignisse in Polen aus der Entfernung. Vielleicht werden einige der Betrachtungen, die ich als unbeteiligter Beobachter anstelle, von Nutzen sein, wenngleich ich nicht bezweifle, daß ich mir viele unangenehme Vorhaltungen ersparen könnte, wenn ich mich mit meiner Meinung zurückhielte. Nach einer solchen Einführung wird jeder erwarten, daß ich die Absicht habe, über Politik zu sprechen. Dem ist nicht so. In meiner Auseinandersetzung mit dem Kommunismus war die Politik ja auch eher ein Vorwand und eine Verkleidung, wie die Leser meiner Bücher, die nach dem »Verführten Denken« entstanden sind, wissen. Der Marxismus erschien mir immer als die Folge einer tiefgreifenden Erosion der religiösen Vorstellungen der Menschen auf dem europäischen Kontinent einschließlich Rußlands. Das hat auch Dostojewski verstanden, der in den »Dämonen« mit prophetischer Kraft die Anstrengungen der Revolutionäre darstellte, einer Welt ohne Gott Sinn zu geben. Von daher hatten die totalitären Bewegungen einen metaphysischen Hintergrund mit negativem Vorzeichen und gehören zu den Erscheinungen des »europäischen Nihilismus«
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