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1989 ist eine Welt untergegangen. Die Alte Welt, ideologisch-militärisch in West und Ost geteilt und ökonomisch-politisch in Nord und Süd gespalten, besteht nicht mehr. Wie die »Neue Weltordnung« aussehen wird, liegt im Dunkeln. Eine Welt, im Übergang. Derartige historische Brüche und Zäsuren sind, der Theorie nach, »generationsträchtig((. Aufgrund der Erfahrungen mit der Herausbildung von Generationen im 20. Jahrhundert darf man annehmen, daß Kriege, Revolutionen oder weniger markante Umbrüche wie in den 60er Jahren die davon besonders erfaßten und beeindruckten Alterskohorten auch subjektiv zusammenballen. »1968«, das Symboljahr der »Kulturrevolution« der Babyboomer von Berkeley bis Warschau und weit darüber hinaus, war schon in den Augen der meisten Zeitgenossen würdig, Generationseinheit herzustellen. Der durch wenige, eher marginale Akteure (die soixantehuitards oder 68er) eingeleitete Umbruch verallgemeinerte sich in generative Gemeinsamkeiten (68er Generation), die dann gesellschaftsweite Wirkungen (Wertewandel) ausübten. Der kulturelle Entwurf einer Minderheit vermochte sich auszubreiten, und seither begleiten seine typischen Weltbilder und Wahrnehmungsmuster die zentrale Altersgruppe lebenslang. Genau nach diesem Muster prägen sich Generationen aus.
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