ZUR REKONSTRUKTION DES RAHMENGEHÄNGES AUS DEM HORTFUND VON VELIKI MOŠUNJ (MITTELBOSNIEN)
Der im Jahre 1913 aufgefundene und bald nach seiner Entdeckung von Ć. Truhelka in wesentlichen Teilen bekanntgegebene Hort von Veliki Mošunj zählt zu den bedeutendsten Funden der ausgehenden nordwestbalkanischen Spätbronzezeit. Sein Inventar ist die Hinterlassenschaft hochrangiger Persönlich-keiten - eines Schwertträgers und wohl mindestens einer Frau - und umfaßt Gegenstände, die beinahe alle Sonderanfertigungen darstellen und keiner Serienproduktion entstammen: ein Schwert mitsamt Scheide, verschiedene Kettengehänge und -fragmente, eine große Gürtelschließe, 14 Faleren, zwei Armspiralen, vier schwere Arm- oder Beinringe, ein kleiner Tutulus; hinzu kommen eine größere Anzahl an Spiralröllchen sowie einige Fragmente, deren Ansprache schwierig oder gar unmöglich ist.2 3 Es hat mit der Besonderheit des liier vertretenen Sachgutes zu tun, daß eine präzise Datierung des Hortfundes mangels gut zu verankernder Vergleichsfunde, die Leitformen etablierter Chronologiesysteme sind, nicht leicht fällt. So nimmt es nicht wunder, daß in der aktuellen Literatur Datierangsansätze zu finden sind, die vom 9. bis zum 8. Jh. v. Chr. reichen. Vieles spricht hingegen dafür, daß der Hort von Veliki Mošunj in das 9. Jh. v. Chr. und nicht später datiert. Die Gründe für diesen Ansatz werden noch genannt, zunächst jedoch sei auf das eigentliche Thema des Aufsatzes eingegangen, nämlich auf das mehrteilige Rahmengehänge des Fundes.
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